Unser Körper ist nicht die Säule, die unser Gehirn spazieren trägt. Er ist mit all seinen Funktionen in unserem Gehirn repräsentiert und unser Gehirn ist Teil unseres Körpers. Sie stellen eine Einheit dar und beeinflussen sich gegenseitig. Außerdem tun wir oft so, als wäre Denken die wichtigste Funktion unseres Gehirns. Wir sind zwar ein vernunftbegabtes Wesen, das bedeutet aber nicht automatisch, dass wir immer rational handeln. Evolutionär bedingt sind wir ein emotional gesteuertes Lebewesen.
Embodiment bedeutet übersetzt in etwa Verkörperung. Es geht dabei um die Verbindung und Wechselwirkung zwischen Geist (Gehirn) und Körper und deren Einbettung und Wechselwirkung in und mit der Umwelt. Zu Embodiment gehört auch die Verkörperung einer konkreten Emotion. Wir müssen dieses System als Ganzes denken und behandeln. Anders können wir es nicht verstehen.
Wir können durch Bewegung und Haltung auf unseren Körper bewusst und absichtlich Einfluss nehmen. Das wirkt sich aber auf unser Denken und unsere Gefühle aus.
Umgekehrt drückt auch unser Körper das aus, was wir denken und fühlen.
Was hat das alles mit Lernen zu tun? Wo können wir das nutzen?
Regelmäßige Bewegung ist nicht nur gut für unsere Gesundheit, sondern verbessert auch unsere kognitive Leistungsfähigkeit.
Wir können aber auch ganz gezielt Bewegungen mit Lernen verbinden, indem wir uns beim Lernen bewegen. Wenn man beim Erlernen einer Fremdsprache, dazu passende Bewegungen macht, werden viel mehr Gehirnareale aktiviert und wir können besser lernen und uns später besser daran erinnern, wie uns Manuela MACEDONIA in einer von ihr durchgeführten Studie zeigt.
Das, was für Fremdsprachenlernen mehrfach gezeigt wurde, lässt sich auch auf alle Lerngebiete übertragen. Bewegung wirkt sich positiv auf den Lernprozess aus.